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Basteleien: 2014-02-13: Endlich ein richtiger Rüttler
Zwischen diesem und dem letzten Beitrag gab es noch einen Rüttler-Reinfall, den ich auch nicht fotografiert habe. Ich hatte mir einen ,neuen' Mini-Rüttler auf eBay geschossen, der sich aber nicht als neu herausstellte, sondern dreckig, zerkratzt und alt war. Die Farbe schien den Motor, oder was davon übrigwar, zusammenzuhalten. Das Anschlußkabel war schon wieder PAK-verseucht und stank entsprechend. Seit der letzten c't weiß ich, daß PAK nicht mal Weichmacher ist, sondern einfach nur ein Rückstand im Öl, d.h. keine Funktion hat, außer schlechte Qualität anzuzeigen. Ich war sehr enttäuscht. Auch dieser Rüttler mußte leider wieder zurück, nachdem ich einen Moment gezögert hatte – er funktionierte wenigstens, und das Anschlußkabel kann man tauschen. Aber für diesen Pfusch war er wirklich viel zu teuer gewesen.
Inzwischen hatte ich aber die Skrupel vor den 200Hz-Drehstrommotoren, wie sie auf eBay auch angeboten werden, verloren. Diese erfordern eine spezielle Steuerung, die 200Hz Drehstrom erzeugt. Das ist recht kostspielig, wenn man sich das so ansieht. Ich hatte diese Klasse von Betonrüttlern deswegen zunächst für mich verworfen.
Bis mir einfiel, daß ich ja vorhabe, eine Drehstromspindel als Fräsmotor zu benutzen. Und diese benötigt: einen Drehstromgenerator (oder Frequenzumrichter, wie das verwirrenderweise genannt wird). Ich brauche für die Fräse nachher einen Generator, der 100Hz bis 400Hz erzeugen kann. Das paßt doch perfekt für diese Betonrüttler!
Also habe ich wieder aufgerüstet und schonmal vorgekauft: einen 3kW Drehstromgenerator (aus China bzw. aus dem Lager aus Großbritannien) und einen alten Außenrüttler. Einen Hochfrequenzdrehstromrüttler mit 1000W und 6000U/min, 12kg schwer. Das fühlt sich jetzt wie Profiklasse an. Es gab einen Rüttler „aus Insolvenz“, ungeprüft und offensichtlich baustellenerprobt (mit Betonklecksen). Günstig.
Diese 6000U/min sind wohl (laut Beton-Experten-Seiten im Netz) der normalerweise beste Kompromiß: der Beton verflüssigt sich so gut, aber die kleinen Sandkörner fallen aufgrund der kurzen Schüttelwege nicht so stark aus. Bin gespannt, ob das auch für Polymerbeton gilt. Zur Not kann man den Rüttler ja langsamer drehen lassen.
Mit dem Rüttler bin ich bisher zufrieden: er ist rundum wasserdicht, d.h. innen ist alles blitzblank. Eingeschaltet habe ich ihn aber noch nicht. Ich hoffe auf noch gute Lager.
Der Generator ist ziemlich groß ausgelegt: bis 3kW. Die Spindel wird nachher entweder 2,2kW haben oder halt 3kW, ich weiß es noch nicht. Daher der größere Generator. (Die wieder PAK-verseuchten Gummiteile waren funktionell unwichtig und wurden entfernt.)
Was man auch auf dem Bild sieht, ist Kabel. Das sieht unauffällig mausgrau aus, ist aber edles abgeschirmtes Starkstromkabel mit vier Adern zu 1,5mm². Lapp Ölflex FD Classic 810 CY heißt es mit Vor- und Zunamen. Es ist hochflexibel und schleppkettengeeignet. Das brauche ich nachher für die Spindel, denn in der CNC-Fräse wird das Kabel durch Schleppketten geführt, um sauber verlegt zu sein aber trotzdem beweglich. Abgeschirmt muß es sein, weil der Frequenzgenerator sonst Störungen rumfunkt.
Insgesamt bin ich zufrieden mit dem neuen Kram.
Aber es gibt natürlich ein Problem: ich weiß noch nicht, wie ich ohne rohe Gewalt die Schraube loskriege, um die Rüttelintensität einzustellen. Auf dem Bild die Schraube unten rechts.
Diese Schraube dreht sich in der Achse des Motors, deswegen dreht man immer den Rotor, nicht die Schraube. Wie kann ich den Rotor schonend feststellen, ohne Lager zu schädigen oder die Unwuchtscheiben total zu zerkratzen? Die Schraube sitzt ziemlich fest. Evtl. fehlt mir ein Spezialwerkzeug.
Nachtrag: Es gibt zu diesem Rätsel eine Auflösung.